Reclaim the Fields


Reclaim the Fields taucht deshalb hier auf, weil wir uns der Konstellation verbunden fühlen, und Teil der Bewegungen sind, die in einem Raum stattfinden, der gemeinhin “Europa” genannt wird. Teile von uns sind in dieser internationalen Konstellation aktiv und SoliLa kann als “Stern der Konstellation” begriffen werden. Ein Stern der Konstellation RtF ist ein in irgendeiner Form landwirtschaftlich aktives Projekt oder auch Einzelpersonen, die sich als Teil von RtF und der verbindenden Kämpfe um Land, der Wiederaneignung der Lebensmittelproduktion, oder freiem Saatgut und für Alternativen zur kapitalistischen Produktionsweise verstehen.

Was ist RtF
Wir sind eine Gruppe von Bäuer_innen, landlosen, potenziellen Bäuer_innen und Menschen, die dabei sind sich die Kontrolle über die Lebensmittelproduktion wieder an zu eignen.
„Bäuer_innen“ verstehen wir als Menschen, die Lebensmittel in kleinem Maßstab, für den Selbstverbrauch oder eine Gemeinschaft, herstellen und möglicherweise einen Teil dieser verkaufen. Wir zählen auch Landarbeiter_innen dazu.
Wir unterstützen und ermutigen Menschen, auf dem Land zu bleiben oder auch auf das Land zurückzukehren. Wir wollen insbesondere jungen Menschen und Städtern Ernährungssouveränität (wie in der Nyeleni Erklärung definiert) und kleinbäuerliche Landwirtschaft, sowie alternative Lebensentwürfe insgesamt, näher bringen. In Europa ist das Konzept der Ernährungssouveränität noch nicht sehr verbreitet und kann deshalb mit Konzepten der ‘Ernährungsautonomie’ oder der Kontrolle über Nahrungssysteme in offenen Gemeinschaften, nicht nur Staaten oder Nationen, verdeutlicht werden. Wir sind entschlossen durch kooperative, kollektive, unabhängige, und an den wirklichen Bedürfnissen orientierte Produktion in kleinem Umfang, eine Alternative zum Kapitalismus zu schaffen. Dabei setzen wir Theorien in die Tat um und verknüpfen lokale Aktionen mit globalen politischen Kämpfen.

Um das zu erreichen, wollen wir sowohl in lokalen Aktionsgruppen agieren als auch mit bestehenden Gruppen kooperieren. Wir haben uns deswegen entschieden keine homogene Gruppe sein zu wollen, sondern öffnen uns der Vielfältigkeit der Akteure, die sich gegen das kapitalistische Modell der Nahrungsmittelproduktion engagieren. Wir arbeiten zu Themen wie dem Zugang zu Land, kollektiven Anbau und freiem Saatgut. Zudem vergrößern wir den Effekt unserer Arbeit dadurch, dass wir mit anderen Aktivist_innen kooperieren, die zwar in anderen Bereichen arbeiten, aber mit denen uns eine gemeinsame Vision verbindet.
Unsere Offenheit kennt allerdings auch Grenzen. Wir sind entschlossen, die Kontrolle über unsere Leben wiederzuerlangen und weisen jede Form von Autorität und Hierarchie zurück. Wir werden keine Form von Diskriminierung akzeptieren oder tolerieren—egal ob sie auf Herkunft, Religion, Geschlecht, Nationalität, sexueller Orientierung oder sozialem Status beruht. Wir respektieren die Natur und alle Lebewesen. Jeder Form von Ausbeutung anderer Menschen werden wir aktiv entgegentreten. Mit derselben Kraft und Energie werden wir mit Freundlichkeit und Mitmenschlichkeit handeln und Solidarität eine konkrete Tätigkeit des Alltags werden lassen.

Wir unterstützen die Visionen und Kämpfe Via Campesinas und arbeiten daran diese zu stärken. Wir möchten die Kenntnisse und Erfahrungen aus jahrelanger Auseinandersetzung und bäuerlichem Leben teilen und diese mit den Perspektiven von denen unter uns bereichern, die keine – oder noch keine – Bäuer_innen sind. Wir leiden alle unter den Konsequenzen derselben Politik und sind somit Teil desselben Kampfes.

Reclaim the Fields Website

Das nächste Camp findet vom 24.August bis 6.September 2013 im Rheinland, Deutschland statt. Es wird in Zusammenarbeit mit dem Klimacamp organisiert um gemeinsame Kämpfe zu stärken. Im Rheinland werden riesige Flächen landwirtschaftlichen Lands durch Braunkohletagebau zerstört, der vom Energiekonzern RWE betrieben wird. Für aktuelle Infos schaut bei der lokalen Kampagne ausgeCo2lt oder auf reclaimthefields.org.

Lokalgruppe
Im Raum Wien/Steiermark hat sich 2011 eine Lokalgruppe gegründet, die sich noch im Aufbau befindet. Da wir finden, dass Lokalgruppen nicht an Staatsgrenzen enden, gibt es Bestrebungen sich neben Gruppen in Österreich noch stärker mit Initiativen und Bewegungen aus Slovenien, Ungarn und anderen zu vernetzen.
Das letzte RtF Lokalgruppentreffen in Österreich fand vom 1.bis zum 4. November statt.

Kontakt unter austria [at] lists.reclaimthefields.org

Wer auf der Liste sein möchte kann sich einschreiben unter:

https://lists.reclaimthefields.org:10000/virtualmin-mailman/unauthenticated/listinfo.cgi/austria

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