SoliLa! goes Blockupy!


Gegen die Geschäfte mit dem Hunger – Landraub und Spekulation mit
Nahrung stoppen!

Belagerung der Deutschen Bank- Zentrale in Frankfurt am 31.5.2013
Taunusanlage 12 im Anschluss an die EZB-Blockade (zweite Aktionswelle)

Wir lassen es scheppern: Kochtöpfe sind unsere Aktionsmittel – wenn
schon leer, dann aber laut!

Landgrabbing macht Hunger, Vertreibung und Kriege, …

Landgrabbing“ ist in aller Munde – und das zu Recht: Denn der seit 2007
explosionsartig angewachsene Ausverkauf fruchtbarer (Acker-)Böden
gleicht mittlerweile einer riesigen Enteignungswelle mit unabsehbaren
Folgen. Vor allem in Ländern des globalen Süden, inzwischen aber auch
verstärkt in Osteuropa, wird von Konzernen, Staatsunternehmen und
Investmentfonds massiv Land aufgekauft bzw. gepachtet, um Nahrungsmittel
oder Pflanzen für Agrartreibstoffe anzubauen. Trotz wiederholter
gegenteiliger Versprechen führt der neue Landrausch NICHT zu einer
Verminderung von Hunger; vielmehr nimmt Hunger, Zwangsenteignungen,
Vertreibungen und gewaltsame Konflikte zu. Natürliche Ressourcen werden
in einem Ausmaß und in einem Tempo verschmutzt und zerstört wie nie zuvor.

… die Deutsche Bank macht damit Profite.

Die Deutsche Bank betreibt mit ihren Fonds GALOF (Global Agricultural
Land and Opportunities Fund mit einem Volumen von 110 Millionen Euro)
und mit DWS Access Global Timber GmbH & Co. KG direkt Landgrabbing.
Darüber hinaus ist sie mit einer Investitionssumme von über 250
Millionen Euro an aggressiven Agrarkonzernen wie Olam International, ADM
und Syngenta beteiligt, weitere Geschäfte zu Lasten der Hungernden.

Auch die Bundesregierung und die Europäische Union unterstützen diesen
neokolonialen Landraub: nach wie vor gelten beispielweise
Beimischungspflichten, nach denen zu einem bestimmten Anteil Agro-Sprit
in jedem Liter Benzin sein muss (in Deutschland: E10).

Tödliche Spekulation

An den Rohstoffbörsen der Welt werden durch sogenannte Termingeschäfte
Wetten auf Preisentwicklung von Nahrungsmitteln abgeschlossen. Seit der
Finanzkrise 2007 suchen FinanzakteurInnen vermehrt neue Anlageformen und
sind fündig geworden: Geschäfte mit Agrarrohstoffe boomen mehr denn je
und das lässt die realen Preise dramatisch schwanken. Im Ergebnis
hungern noch mehr Menschen, die einen Großteil ihres Einkommens für den
Kauf von Grundnahrungsmitteln aufbringen müssen.

Die Spieler gewinnen…

Einige Banken (in Deutschland die Commerzbank, die Dekabank der
Sparkassen und die Landesbank Baden-Württemberg) sind inzwischen aus dem
Geschäft ausgestiegen, die Deutsche Bank und die Allianz aber machen
ungerührt weiter. Der Versicherungs- und Investmentkonzern Allianz hat
über 6 Milliarden Euro, die Deutsche Bank 4,57 Milliarden Euro im
Geschäft mit den Agrarrohstoffen.
Und was macht die Europäische Union? Sie ist unfähig, einheitliche
Regelungen zu finden um Spekulation zu verbieten und schafft stattdessen
bestehende Absicherungen von Agrarpreisen zunehmend ab, anstatt
Ernährungssouveränität zu fördern.

… mit allen Mitteln.

Um die Gewinne zu steigern wird auch vor Waffengewalt nicht
zurückgeschreckt. Auch daran verdient die Deutsche Bank – mit massiven
Investitionen in die Rüstungs- und Atomindustrie. Außerdem macht sie
Millionen mit Atom- und Kohlefinanzierung, mit rücksichtsloser
Umweltzerstörung und Steuerhinterziehung. Denn als systemrelevante Bank
kann sie darauf setzen, im Zweifelsfall gerettet zu werden.

Wir verweigern uns:

* Ein Wirtschaftssystem, das unweigerlich Spekulationen mit dem Hunger und
Landraub hervorbringt, kann und darf keinen Bestand haben! Keine Bank
darf zu groß zum Scheitern sein.

* Wir machen Druck gegen die Geschäfte mit dem Hunger und für eine andere
Agrarpolitik!

* Gemeinsam mit dem internationalen Netzwerk von Kleinbauern und
-bäuerinnen, sowie Landlosen und LandarbeiterInnen „La Via Campesina“
fordern wir Ernährungssouveränität – das Recht aller Menschen, ihre
Landwirtschafts- und Ernährungspolitik selbstbestimmt zu gestalten!

Bringt Töpfe und Löffel mit, wir schlagen Alarm!

www.afrique-europe-interact.net
www.attac.de/aktuell/bankwechsel
www.blockupy-frankfurt.org