Wir sind junge Bäuer*innen, Landsuchende, Kooperierende, Kollektivierende und Tätige aus allen Feldern mit Bezug zur Landwirtschaft aus ganz Europa. Wir sind fest entschlossen, Alternativen zum agro-industriellen Komplex und der kapitalistischen Globalisierung aufzubauen. Wir setzen uns für praxisorientierte, lokal verankerte Solidaritätsnetzwerke ein, immer mit dem Bewusstsein für die sozialen und ökologischen Konsequenzen, die das Imperium der Industrie und ihrer Staaten bewirken. Unser bäuerlicher Kampf ist ein langwieriger und meist lokalisierter Kampf. Doch der bäuerliche Widerstand für mehr Autonomie und entgegen den Autoritäten kann auch punktuell woanders Widersprechen und auf Reisen gehen um für kurze Zeit woanders aufzuflammen.
Wir werden Themen der Landwirtschaft und Ernährung bei den anstehenden Protesten gegen die G20 in Hamburg sichtbar machen.
Wir glauben, dass es Zeit ist, die Epoche der Resourcen-Zerstörung und des kulturellen Krieges gegen kleinbäuerliche Landwirtschaft zu beenden – Als eine Frage des Überlebens.
Wir erklären uns kritisch gegenüber der Politik der Eliten: Gute Dinge kommen von Unten!
Die Eliten der G20 haben sich darüber verständigt im Juli ihr Treffen in der Hafenstadt Hamburg abzuhalten. Einige von uns haben sich darauf verständigt uns dort ebenfalls zu treffen, um unsere Themen in die Proteste einzuspeisen. Massiver ziviler Ungehorsam zeichnet sich schon jetzt ab: Hunderttausende werden bei den Demos und Blockaden des Gipfels und des Hafens während der Aktionstage im Juli erwartet.
Wir rufen alle befreundeten Gärtnereien und landwirtschaftlichen Höfe dazu auf, die Protestierenden mit Logistik und Essen zu unterstützen, denn nur gut genährte Aktivist*innen werden diesen Gipfel stoppen können!
Die G20, ein Zusammenschluss der herrschenden Nationen plus EU werden weitere Vereinbarungen treffen die uns nicht passen. Sie werden über “Themen der Migration” beraten – jedoch nur mit dem Ziel der Kontrolle der Migrant*innen, der Trennung und des Verteidigens der eigenen Privilegien – mit dem Ziel das Leben der Menschen zu managen. Sie stärken die Freiheit der Märkte und beschneiden die Freiheiten der Menschen. “Green-Finances” ist ein anderer Themenschwerpunkt, der nur einen weiteren Versuch darstellt Themen der Ökologie in das kapitalistische und Spekulations-getriebene Monopoly-Spiel zu integrieren.
Ihr Verständnis der Globalisierung führt zu mehr Ausbeutung, Zwangsarbeit, (Kleinbäuer*innen)Migration, Krieg, Klimachaos und eine zunehmende Abhängigkeit des energie-exzessiven und extraktivistischen Modells. Es ist allerhöchste Zeit für einen globalen Aufstand für eine ökologische, ernährungsautonome und antikapitalistische Zukunft. Unsere Stärke bleibt der alltägliche Kampf, bei der Arbeit mit den Böden, dem Wald und den Meeren. Aber manchmal kommt der Moment, an dem unsere Stimmen auch im Betondschungel gehört werden müssen.
Ernährungs- und Gesundheitsthemen gehen uns alle an und bleiben zentrale Felder für die Frage der Unabhängigkeit der Menschen. Kleinteilige landwirtschaftliche Strukturen ernähren – wie aus allen Studien hervorgeht – noch immer die Welt und kämpfen darum, Gleichgewichte vor Ort aufrecht zu erhalten. Die Verträge die aus ihren Gipfeln hervorgingen haben nie bedeutsam die systematische Ungerechtigkeit in Ernährungsfragen auf diesem Planeten gelöst. Ihr Aufteilungsgeschäft der Resourcen zwischen “führenden Staaten” bei gleichzeitger Zerstörung von Nachhaltigkeits-Perspektiven in Ländern des “globalen Südens” läuft seit zu vielen Jahren. Während ihre Einflussnahme über die Chemiebranche, Gentechnik, Saatgut-Monopole und energieintensive Lebensmittel-Ketten wächst, werden Kleinbäuer*innen und ländliche Gemeinschaften aufgrund von Kapitalinteressen verdrängt.
Wir müssen die Vielfalt verteidigen und für Zugang zu Land für alle kämpfen – Nicht ohne die Staaten und die Industrie von den Feldern zu jagen.
Wir denken Langfristig – Jetzt ist der Moment !
Wir wollen Solidarität und Emanzipation – nicht die Macht: Unser Kampf gilt mitunter der Verteidigung von Räumen und Menschen die von reaktionärer und repressiver Politik betroffen sind. Wir unterstützen die Kämpfe unserer Companer@s, die von ihrem Land verjagt werden um für unnütze Großbauprojekte Platz zu machen und halten das Gedenken an diejenigen die von den Schwadronen der Großgrundbesitzer auf aller Welt ermordet werden.
Es sind nicht die Agrarminister der G20 die sich im Januar in Berlin trafen, noch das Treffen ihrer Bosse in Hamburg die die Krise von Land und Lebensmittel lösen werden. Sie streben nach Profit und Wachstum. Sie stehen nicht dafür ein die Rechte der Bäuer*innen radikal zu stärken, den Frieden und die Vielfalt zu fördern.
Kleinbäuer*innen tragen die Lösungen zur Krise von Wachstum, Eigentum und elitärer Politik. Wir können den Planeten ernähren – und wir werden es tun!
Wir freuen uns darauf, uns mit weiteren zehntausenden von Aktivist*innen der emanzipativen und revolutionären Bewegungen der ganzen Welt im Juli in Hamburg zu treffen. Sie werden kein “business as usual” erleben – kommt zum Widerstand gegen die G20 !
Eine andere Welt ist möglich – make resistance great again – Verteidigt die pacha-mama!
reclaim-the-fields, Frühjahr 2017
(Quelle: https://linksunten.indymedia.org/de/node/211179)